Ausstellung Baumlandschaften November 2019
die Idee
Ich bin seit nunmehr 3 Jahren Teil der Atelier und Arbeitsgemeinschaft in der alten Fabrik Abt, an der Bifangstrasse 1 in Zofingen. Leider wird das Gebäude nur im Sinne einer Zwischennutzung vermietet. Hier sollen ja, so die Absicht der Stadtregierung, hochpreisige Wohnobjekte entstehen um lukrative Steuerzahler anzusiedeln. Natürlich muss die Stadt Zofingen planen, ich würde mir wünschen, dass ein Ort wie unser Fabrikli, auch eine Existenzberechtigung hätte.
Bereits seit längerem fragten meine kunstaffigen Freunde im Fabrikli ob ich nicht auch meine Arbeiten zeigen könne.So habe ich bereits im Herbst 2018 mit der Idee, Bäume im Herbst oder Winterkleid zu zeigen. Die Bäume ohne Blätter stehen in Nebelschwaden und trotzen den Winden und der Kälte.
der Siebdruck Tisch
Die Geschichte beginnt aber schon etwas früher. Schon im Vorkurs an der sfg Basel hat mich der Siebdruck fasziniert. Dazu bin ich unzählige Male nach Basel gefahren. Denn jeder Druck bedarf einer Trocknungszeit und so entstehen diese Werke über mehrere Wochen. Gesundheitlich angeschlagen war mir im Sommer 18 die Teilnahme am Kurs in Basel zu viel.Das Ganze stimmte mich traurig und in einer Phase von Übermut, ersteigerte ich mir bei Ricardo einen Siebdruck Tisch für nur 500 Franken. Dass der Tisch über 400 Kilos schwer ist, war mir natürlich nicht klar. Dass die Abholung mit Lastwagen und Kran organisiert werden musste auch nicht. Der Bildträger zum trocknen der Drucke war gratis mit dabei. Die Dimension allerdings auch gigantisch.
Nun, die Nachbarsdchaftshilfe in der Abteilung 3, so nennt sich der Verein der das Fabrikli verwaltet, funktionierte. Hännu hat mir spontan geholfen. Der Schmid ermöglichte mir mit einem zahlbaren Angebot, alles in Basel abzuholen. Es stellte sich heraus, dass der Siebdrucktisch aus unserem Schulzimmer stammte in dem ich meine Erfahrungen machte. Herrlich.
Natürlich passte der Tisch nicht durch die Türen. Musste demontiert und danach wieder zusammengestellt werden. Der Bildträger wurde von Hännu kurzerhand gekürzt und passend gemacht.
erste Schritte
auf Spaziergängen wähle ich Bäume die mir gefallen aus. Skizziere diese. Fotografiere sie. Die Auswahl wird später vertieft. Stundenlang zeichne ich die vielen Äste mit Fineliner auf Papier. Dieses Zeichnen ist meditativ.
Die Bilder werden gescannt und mit Photoshop bearbeitet. Später suche ich eine Grösse die meiner Idee entspricht. Die Zeit schritt voran. So ist es jetzt schon Februar und ich nehme am Wintersemester des Siebdruck Kurses in Basel teil. Dort kann ich die nötigen Siebe belichten. Immer wieder stosse ich an Hürden die mich teils fast verzweifeln lassen.
Mein Programme sind via Cloud immer auf dem neuesten Stand. Die sfg Basel jedoch, verfügt über ältere Versionen. Immer wieder vergesse ich, meine Daten in einer älteren Version zu speichern. Dann lassen sie sich nicht öffnen. Leider ist in den Kellerräumen, den Werkstätten der Schule WLAN nicht vorhanden. Wie oft laufe ich auf den Puasenplatz mt Telefon und Hotspot zum PC um Daten zu synchronisieren? Oft!
Mir kommt immer wieder der Umstand Unternehmer versus Kunst in die Quere. So bin ich oft total im Schuss und mache Fehler. Genau wenn es pressiert funktioniert bestimmt ein Drucker ich nach Wunsch oder die Belichtungsanlage ist besetzt.
Der Druck
Nachdem meine Siebe dann endlich beleuchtet sind fängt das Drucken an. Welches Papier, welches Format. Welche Farben. Fragen über Fragen. Meine Laune wechselt von Woche zu Woche über Begeisterung zu Frustration.. Mal möchte ich am Liebsten alles in den Abfall schmeissen, mal bin ich hocherfreut.
Acryl
Um den gewünschten Effekt der Nebellandschauften zu verstärken suche ich nacht Techniken die sich kombinieren lassen. So male ich an Abenden nach langen Arbeitstagen drauflos. Die getrokneten Blätter nehme ich dann mit nach Basel um zu drucken. Natürlich stellt sich nun mein eigener Tisch als Glücksfall heraus. Ich kann in Basel drucken und mir Fragen von Profis beantworten lassen und dann zu Hause weiterarbeiten.
Präsentation
Soll ich die Bilder rahmen oder nicht. Auf Aludibond aufkleben lassen oder mit Passepartout versehen? Das sind wichtige Punkte. Auch weil die Zeit langsam drängt. Zum Glück kann ich auf das Wissen meines wunderbaren Freundes Hans Hug aus St. Gallen zählen. Er berät mich kompetent und ich freue mich sehr darauf, wie er meine Bilder in Szene setzen wird.
Lassen Sie sich überraschen.
Die Einladung
Das Gestalten der Karte macht mir zwar Spass ist aber in der sehr stressigen Zeit im September nervig. Oft bin ich erst nach einen 10 Stunden Tag im Atelier. Müde fällt es mir schwer die Designprogramme zu bedienen. Es schleichen sich Schreibfehler ein. ich bin oft genervt. Hier ist es ganz gut den Zeitdruck zu spüren. Ich hätte das ganze noch ewig herausgeschossen.
Programm
Zu guter letzt muss auch geplant werden was man den Gästen anbieten will, Sei es das Getränk, etwas zu knabbern oder ein Rahmenprogramm. Spontan entschloss ich mich zu einem Brunch der am dritten Ausstellungstag stattfindet. Ich stelle mir vor, dass dies eine gute Gelegenheit bieten wird um sich gemütlich zu treffen und dabei auch ein Blick in mein Atelier möglich sein wird.